Fatma N. – Speditionskauffrau mit Stapler-Führerschein

Girlpower

Fatma N. ist 19 Jahre alt und macht die Lehre zur Speditionskauffrau. Sie kommt direkt nach der Prüfung für den Stapler-Führerschein ins sprungbrett zum Interview. Natürlich bestanden! Beim Theorie-Teil sogar mit 97 Prozent. Fatma ist eine ausgezeichnete Schülerin, „sogar die beste in meiner Berufsschulklasse“, erzählt sie stolz.

Fatma ist in Wien geboren und aufgewachsen, ihre Eltern kommen ursprünglich aus der Türkei. Sie hat zwei jüngere Schwestern. Eigentlich wollte Fatma nach der Mittelschule eine Ausbildung als Kindergartenpädagogin beginnen, und bestand auch die Eignungsprüfung. „Nach einem Praktikum im Kindergarten meiner Mutter hab ich aber festgestellt, dass das nichts für mich ist“, berichtet Fatma lachend.

Über einen Tipp ihrer Cousine kam sie ins sprungbrett, wo sie einen Berufsorientierungs-Kurs im youngFBZ besuchte. Bei einer Exkursion in ein Logistik-Unternehmen lernte sie den Lehrberuf der Speditionskauffrau kennen. „Ich wusste nicht, was das ist, dort habe ich zum ersten Mal davon gehört. Und es hat mir sofort so gut gefallen, dass ich gleich dort anfangen wollte.“ Nach einer viertägigen Erprobung wurde sie aufgenommen und begann die überbetriebliche Lehrausbildung bei murad und murad.

Speditionskaufleute organisieren kostengünstige Waren-Transporte von A nach B, egal ob mit der Bahn, dem Schiff, dem Flugzeug oder dem LKW. Einen Teil des Tages arbeitet Fatma im Büro, den anderen Teil im Lager. Dort bedient sie technische Hilfsmitteln wie die Elektroameise, den Seitenhubstapler oder den Hubwagen.

„Wegen Corona hatten wir einen schwierigen Start in der ÜBA. Die Berufsschule war zu, wir hatten nur distance learning und mussten Prüfungen machen, obwohl wir die Lehrer:innen gar nicht kannten. Es waren auch keine Praktika möglich“, erzählt Fatma von der herausfordernden Zeit zu Beginn. Mittlerweile hat sich aber alles wieder normalisiert, Fatma hat bereits Praktika bei einer Buchhaltungsfirma absolviert, bei einer Drogerie und einer Umzugs-Speditionsfirma. Jetzt ist sie im dritten Lehrjahr und gerade dabei, die Berufsschule mit ausgezeichnetem Erfolg abzuschließen.

Anderen jungen Frauen* auf Lehrstellensuche möchte Fatma mitgeben, sich möglichst viel anzusehen. „Macht Exkursionen, seid nicht schüchtern, stellt viele Fragen. Dann findet ihr das Richtige für euch“. In der Spedition sei es auch kein Problem, ein Kopftuch zu tragen. „In anderen Bereichen hab ich mit Kopftuch keine guten Erfahrungen gemacht. In der Drogerie oder beim Zahnarzt zum Beispiel. Da hieß es dann – der Kunde ist König und Kund:innen oder Patient:innen möchten keine Mitarbeiterinnen* mit Kopftuch sehen“, erzählt sie.

Ziele für die Zukunft? Vielleicht bleibt Fatma in der Spedition, aber auch die zweijährige Ausbildung als Zollbeamtin am Flughafen würde sie interessieren. Mal sehen.

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